Palliativstation oder Hospiz?

In vielen Gesprächen mit Angehörigen taucht diese Frage oft voller Besorgnis auf. Was ist der richtige Weg und was ist die passende Vorsorge?

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Vorsorgevollmacht muss sein, Patientenverfügung kann sein. Wie mit einem Mantel umgibt der Deutsche Rechtsstaat den sterbenden Menschen, um sein Sterben in Würde sicherzustellen. Wichtig ist dennoch, dass der Patient eine Vorsorgevollmacht erstellt; denn nur so kann er verhindern, dass eine fremde Person zu seinem gesetzlichen Vertreter bestellt wird.

Patientenverfügung

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Vorsorgevollmacht

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Leben bis zum letzten Augenblick.

Die wichtigsten Fragen auf einem Blick.

Auf der Palliativstation geht es um die Behandlung von Schmerzen und Symptomen, es ist ständig ein Arzt präsent. Die Zeit dort ist begrenzt. Das Hospiz ist auf längerfristige Betreuung durch Palliativpflegekräfte, Hausarzt und externe Palliativmediziner eingestellt. Dann gibt es noch die SAPV, die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, eine Betreuung zu Hause. Die Familie und auch die Pflegedienste werden unterstützt. Eine Verlegung vom Altenheim auf die Palliativstation ist möglich, die Verlegung vom Altenheim in ein Hospiz nur in Ausnahmefällen. Voraussetzung ist immer die Antragstellung durch einen Arzt. Hier finden Sie Antworten auf viele Fragen, die für die Betroffenen existentiell sind.

Was ist Palliativmedizin?

Palliativmedizin ist die beschützende ganzheitliche Behandlung und Pflege von schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase. „Palliativ“ stammt vom lateinischen Wort pallium ab und bedeutet „mantelartiger Überwurf“. Der schwerstkranke Mensch soll umhüllt und behütet werden.

Was geschieht auf der Palliativstation?

Auf der Station werden Patienten mit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankungen von einem Team speziell ausgebildeter Ärzte, Krankenschwestern, Seelsorgern und ehrenamtlicher Mitarbeiter behandelt und betreut. Neben der medizinischen Versorgung steht die menschliche Fürsorge im Zentrum der Palliativmedizin.

Was ist das Ziel auf der Station?

Ziel der Palliativbehandlung ist die Erhaltung einer bestmöglichen Qualität der noch verbleibenden Lebenszeit. Nach Erreichen von höchstmöglicher Schmerzfreiheit und Linderung der Begleitsymptome wird immer die Entlassung nach Hause, in ein Hospiz oder Pflegeheim angestrebt.
 

Wie sieht die medizinische Versorgung konkret aus?


Der Kontakt zu den ambulant behandelnden Ärzten oder einweisenden Krankenhäusern wird genutzt, um den Zustand der Erkrankung einzuschätzen und weiterführende Maßnahmen zu planen. Auf der Palliativstation besteht die ärztliche Behandlung in der individuell abgestimmten Therapie der Schmerzen und aller Begleitsymptome schwerster Erkrankungen. Bereits nach relativ kurzer Zeit kann eine optimale Schmerzlinderung erreicht werden.
 

Wer wird auf der Palliativstation aufgenommen?

Aufgenommen werden alle Patienten mit einer weit fortgeschrittenen und nicht mehr heilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung, deren körperliche und seelische Beschwerden, sozialen Konflikte zu Hause oder auf allgemeinen Krankenhausstationen nicht mehr ausreichend behandelt werden können.
 

Wie kann man eine Patientin oder einen Patienten für die Station anmelden?

Die Anmeldung der Station kann durch den behandelnden niedergelassenen Arzt aber auch durch den Patienten oder seine Angehörigen erfolgen. Auch andere Krankenhäuser oder Pflegeheime können eine Verlegung oder Aufnahme auf die Palliativstation organisieren. In jedem Fall ist bei der Aufnahme die Krankenhauseinweisung eines Arztes notwendig.
 

Wer trägt die Kosten für den Aufenthalt?

Den Aufenthalt und die Behandlung übernehmen die Krankenkassen oder Versicherungen. Dem Patienten selbst entstehen mit dem Aufenthalt auf der Station nur die üblichen Krankenhauskosten. Die notwendigen Mehrkosten durch aufwendige Pflege und den Palliativberatungsdienst sowie den Palliative Care Beratungsdienst werden durch den Förderverein und seine Spendensammlung getragen.
 

Wie werden die Angehörigen bei der Palliativmedizin eingebunden?

Die Angehörigen können stets auf der Station anwesend sein. Sie werden, soweit sie dies möchten, in die Pflege des Patienten einbezogen und angelernt. Sie können auch gern in einem Gästeklappbett im Patientenzimmer übernachten und das Wohnzimmer nutzen, wo es auch eine Kochgelegenheit gibt. Sie werden in alle Überlegungen miteinbezogen, ermutigt und informiert, wenn es um eine Entlassung nach Hause geht.
 

Was ist der Unterschied zwischen Palliativstation und einem Hospiz?

Auf der Palliativstation werden die Patienten mit dem Ziel behandelt, ihre Beschwerden zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern, um sie dann möglichst in die häusliche Umgebung oder eine Pflegeeinrichtung zu entlassen. Ein Hospiz ist eine spezielle Pflegeeinrichtung, in der Patienten durch Haus- und Fachärzte in der Regel bis zu ihrem Tod betreut werden.
 

Wie steht die Palliativmedizin zu Sterbehilfe und Hilfe zur Selbsttötung?

Sterbehilfe wie auch eine Hilfe bei der Selbsttötung durch Ärztinnen und Ärzte lehnt die Palliativmedizin ab. Sie steht dafür, dass schwerstkranke und sterbende Menschen auf eine menschenwürdige Betreuung und Begleitung vertrauen können. Der Palliativmedizin geht es um fürsorgliche Begleitung, Linderung von Schmerzen und das Zulassen des Sterbens.

Wie steht der Palliativberatungs- und Hausbetreuungsdienst mit seinen Ehrenamtlichen zum assistierten Suizid?

Wir unterstützen das Positionspapier zum assistierten Suizid. Alle Positionen finden Sie unten auf dieser Seite.

Wie sieht die Pflege auf der Palliativstation konkret aus?

Das Pflegeteam ist rund um die Uhr für die Betreuung der Patienten auf der Palliativstation zuständig. Die Pflegekräfte haben eine Zusatzqualifikation in „Palliative Care“, die es ihnen ermöglicht, individuell auf die jeweiligen Notwendigkeiten der schwerstpflegebedürftigen Menschen einzugehen. Respekt vor der Würde des Einzelnen und die weitestgehende Berücksichtigung der Wünsche gehören zum Alltag.
 
Die Pflegekräfte verfolgen keinen starren Tagesablauf, sondern lassen sich vom Befinden des Patienten und seinen Wünschen nach Mahlzeiten oder Körperpflege leiten. Sie sind in der Lage, die Schmerztherapie und Symptombehandlung professionell umzusetzen und zu kontrollieren. Sie helfen dem Patienten in allen Belangen pflegerischer, sozialer oder psychischer Art bzw. ziehen Experten zu Rate. Der Förderverein finanziert drei Schwesternstellen – ohne diese zusätzliche Personalausstattung wäre palliative Pflege nicht möglich.



Denise Kirsch
Leben bis zum letzten Augenblick.
Antje Beyer
Leben bis zum letzten Augenblick.
Andrea Braker

Wichtige Ansprechpartnerinnen, Telefonnummern


FÖRDERVEREIN PALLIATIVSTATION ASKLEPIOS WESTKLINIKUM HAMBURG E.V.

Ansprechpartnerin: Andrea Braker
Suurheid 20 22559 Hamburg
Telefon 040. 81912477
info@palliativ-rissen.de
www.palliativ-rissen.de

PALLIATIVSTATION IM AWHH

HAUS 1 Erdgeschoss
Suurheid 20 · 22559 Hamburg
Telefon 040. 819124 40

PALLIATIVBERATUNGSDIENST DER STATION

Ansprechpartnerin: Antje Beyer
Telefon 040. 819123 92
a.beyerEXT@asklepios.com

TRAUERBEGLEITUNG

Frau Schwerdfeger und Frau Dingwort
unterstützen Sie dabei gern.
Ansprechpartnerin: Antje Beyer
Telefon 040. 819123 92
a.beyerEXT@asklepios.com

SAPV-KOORDINATION

Ansprechpartnerin: Denise Kirsch
Palliativnetz Hamburg-West
Flurkamp 11, 22549 Hamburg
Telefon 040. 60 731 746
kirsch@palliativnetz-hamburg-west.de

DER LANDESVERBAND HOSPIZ- UND PALLIATIVARBEIT HAMBURG

Winterhuder Weg 20, 22085 Hamburg
Telefon 040. 226303030
kontakt@koordinierungsstelle-hospiz.de
www.koordinierungsstelle-hospiz.de

DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PALLIATIVMEDIZIN

Aachener Straße 5, 10713 Berlin
Telefon 030. 81826764
dgp@dgpalliativmedizin.de
www.dgpalliativmedizin.de
Leben bis zum letzten Augenblick.
Der palliative Ansatz ist die Antwort auf die moderne Medizin. Wir müssen den Schwerpunkt auf das Sinnvolle legen und nicht auf das Machbare.

Prof. Dr. med. Borasio, Professor für Palliativmedizin an der Universität Lausanne




Positionspapier zum assistierten Suizid

  • Unsere Aufgabe ist es, alles Menschenmögliche zu tun, damit Menschen ihr Leben in jeder Lebensphase annehmen und bewältigen können. Dazu gehört auch, dass wir Menschen in ihren Sterbewünschen nicht allein lassen.
  • Unsere Grundhaltung ist geprägt von der Bereitschaft, den Willen der zu Be­gleitenden zu verstehen und zu akzeptieren.
  • Unsere primäre Aufgabe im Blick auf den Assistierten Suizid ist die Suizidprä­vention. Wir tun alles, um ihn durch eine professionelle palliative Begleitung überflüssig zu machen.
  • Wir werden den assistierten Suizid nicht fördern. Es gehört nicht zu den Aufga­ben des Ambulanten Hospizdienstes, eine Suizidassistenz anzubieten oder durchzuführen.
  • Bleibt nach sorgfältiger Information und Abklärung der selbstbestimmte Wunsch nach Suizidhilfe bestehen, so achten wir den Willen der Betroffenen, auch wenn er im Widerspruch zu unseren eigenen Werten steht.
  • In unserem Verein gibt es unterschiedliche Meinungen und Haltungen zum As­sistierten Suizid. Dies halten wir aus und respektieren uns gegenseitig.
  • Wie bei allen anderen Einsätzen in der Hospizarbeit kann es immer nur die freie Entscheidung der Begleitenden sein, diesen Weg mit den Sterbewilligen zu gehen. Die Ehrenamtlichen können und sollen selbstverständlich ihrem Ge­wissen folgen.

Weitere Themen

EHRENAMT

Unverzichtbar: unsere Ehrenamtlichen.

BROSCHÜRE

60 Seiten über die Arbeit des Fördervereins.

FÖRDERVEREIN

Die Pioniere der Palliativmedizin.

PALLIATIVSTATION

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Wir schützen die Würde des sterbenden Menschen.
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